„Schwellenländer bieten höhere Wachstumsraten und damit das Potenzial für höhere Renditen.“
Du hast sicher schon von Schwellenländern, auch Emerging Markets genannt, gehört. Diese Länder befinden sich in einem spannenden Wandel und bieten sowohl Chancen als auch Risiken. Aber lohnt es sich wirklich, in diese Märkte zu investieren? Lass uns gemeinsam herausfinden, ob eine Investition in Emerging Markets sinnvoll ist.
Was sind Schwellenländer?
Schwellenländer stehen zwischen den Entwicklungs- und Industrieländern. Sie zeichnen sich durch hohe Produktivität und ein rasantes Wirtschaftswachstum bei vergleichsweise niedrigem Lohnniveau aus. Beispiele: Indien, China, Taiwan, Südkorea, Brasilien und Südafrika. Die Definition kann je nach Quelle variieren: Die Weltbank zählt 55, der Internationale Währungsfonds (IWF) sogar 150 Länder zu den Schwellenländern.
Chancen von Emerging Markets
Der Hauptgrund für die Attraktivität dieser Märkte ist ihr dynamisches Wachstum. Schwellenländer tragen erheblich zum Weltwirtschaftswachstum bei und haben ein großes Potenzial. Für Investoren bieten sie daher interessante Renditechancen. Diese Länder profitieren stark von der Nachfrage in den Industrienationen, sei es als Produzenten industrieller Zwischen- und Endprodukte oder als Rohstofflieferanten. Die Größe ihrer heimischen Märkte macht sie ebenfalls attraktiv.
- Große Nachfrage nach hochwertigen Konsumgütern: Die wachsende und große Kaufkraft in diesen Ländern treibt die Nachfrage.
- Günstige Demografie: Hohe Geburtsraten und ein hoher Anteil an jungen Menschen schaffen günstige demografische Bedingungen.
- Wertvolle Rohstoffquellen: Viele Schwellenländer verfügen über reichhaltige Rohstoffvorkommen, was ihre wirtschaftliche Bedeutung stärkt.
- Liberalisierung der Finanzmärkte: Zum Beispiel sind Investitionen in chinesische A-Aktien erst seit 2020 möglich, was neue Chancen eröffnet.
„Eine wachsende Mittelschicht steigert den Konsum und die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen.“
Risiken bei der Investition in Schwellenländer
Natürlich sind Investitionen in Emerging Markets nicht ohne Risiko. Politische Unsicherheiten sind oft ein großes Problem. In vielen dieser Länder gibt es keine stabile Regierung, was zu unerwarteten Marktveränderungen führen kann. Weitere Risiken umfassen Währungsinstabilität, Rechtsunsicherheit und Korruption. Die Volatilität kann hoch sein, und politische Entscheidungen wie Handelskriege können die Kurse erheblich beeinflussen.
- Marktrisiko: Emerging Markets sind volatiler als entwickelte Märkte. Während der Finanzkrise 2008 stürzten viele Schwellenländerbörsen stärker ab und erholten sich langsamer als entwickelte Märkte.
- Länderrisiko: Politische Unruhen und wirtschaftliche Instabilität sind in Schwellenländern häufiger. Der russische Angriff auf die Ukraine führte zu Handelsaussetzungen und Fondsliquidationen.
- Währungsrisiko: Währungsschwankungen können den Wert eines ETFs beeinflussen. Ein Investment in Brasilien kann durch die Abwertung des brasilianischen Reals gegenüber dem Euro an Wert verlieren, selbst wenn der Markt stabil bleibt.
- Liquiditätsrisiko: Die Märkte oft weniger liquide und das kann zu höheren Handelskosten und Preisschwankungen führen.
- Rechtliche und regulatorische Risiken: Schwellenländer haben in der Regel weniger stabile rechtliche und regulatorische Systeme, was zu unvorhersehbaren Änderungen in der Besteuerung ausländischer Investitionen führen kann.
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Investieren in Schwellenländer durch ETFs
ETFs (Exchange Traded Funds) bieten eine einfache Möglichkeit, in Schwellenländer zu investieren. Diese Fonds bilden Indizes nach, die die Entwicklung von Aktien oder Anleihen aus diesen Ländern widerspiegeln. Sie ermöglichen eine breite Streuung und reduzieren damit das Risiko einzelner Investments. Besonders bekannt ist der chinesische Markt, der über Jahre hinweg zweistellige Wachstumsraten verzeichnete.
Hohe Schwankungen (Volatilität) und kleine Märkte
Die Kapitalmärkte der Schwellenländer sind oft unterentwickelt und anfällig für hohe Schwankungen. Beschränkungen für ausländische Investoren, wie in China, verschärfen diese Volatilität. Investitionen in einzelne Schwellenländer oder deren Unternehmen bergen große Risiken. Sprach- und Informationsdefizite sowie politische und regulatorische Unsicherheiten erschweren die Auswahl vielversprechender Aktien.
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Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile
- Hoher Beitrag zum weltweiten Wirtschaftswachstum
- Steigender Wohlstand in Regionen wie Asien
- Geringe Korrelation mit den Industrieländern
Nachteile
- Politische und regulatorische Unsicherheiten
- Schwer zugängliche Märkte wie China
- Hohes Klumpenrisiko
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Bruttoinlandsprodukt (BIP) Emerging Markets vs. Industrieländer
Laut dem Internationaler Währungsfonds (IWF) machen Schwellenländer momentan etwa 40 % des weltweiten BIP aus, während die Industrieländer 60 % beitragen. Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich diese Situation bis 2035 umkehren könnte: Die Schwellenländer könnten dann 60 % des globalen BIP ausmachen, während die Industrieländer nur noch 40 % Anteil haben könnten.
Definition: Das BIP ist der Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Landes in einem bestimmten Zeitraum, normalerweise einem Jahr, produziert werden.
Fazit
Schwellenländer sind ohne Zweifel ein wesentlicher Motor für das globale Wirtschaftswachstum und können dein Portfolio bereichern. Die optimalen Gewichtungen hängen von deiner Risikobereitschaft ab. Berücksichtige die politischen und wirtschaftlichen Risiken, aber lass dich nicht von den Chancen abschrecken. Investitionen in Schwellenländer bieten spannende Möglichkeiten, dein Portfolio zu diversifizieren und von einem dynamischen Wirtschaftswachstum zu profitieren. Achte darauf, die Gewichtung der Schwellenländer ausgewogen zu halten, um Klumpenrisiken zu vermeiden.
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