„Denke über Generationen hinweg – baue ein Vermächtnis auf, nicht nur ein Portfolio.“
Heute möchten wir dich in die exklusive Welt der Family-Offices entführen. Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, wie sehr wohlhabende Familien ihr Vermögen verwalten.
Bist du neugierig, wie die Superreichen ihr Vermögen nicht nur bewahren, sondern auch vermehren? Dann lass uns gemeinsam in diese Welt eintauchen. Diese exklusiven Vermögensverwalter spielen eine entscheidende Rolle für Multimillionäre weltweit – und das aus gutem Grund.
Ursprung
Der Ausdruck Family-Office hat seinen Ursprung, wie viele Begriffe im Finanz- und Kapitalmarktsektor, aus dem Englischen und lässt sich als „Familienkanzlei“ oder „Familienbüro“ übersetzen.
Im Laufe der Geschichte entstanden sie als Reaktion auf die wachsende Größe und Komplexität des Vermögens wohlhabender Familien. Wenn eine Familie wächst, werden auch ihre internen Systeme und externen Verbindungen komplexer. Die Aufgabe, diese Aktivität zu überwachen, zu leiten und aufrechtzuerhalten, wird enorm zeitaufwändig. Schließlich wurde klar, dass Experten auf Dauer die Verantwortung dafür übernehmen musste. Und so entstand die Idee der Family-Offices.
In den letzten zwei Jahrzehnten konnte eine bemerkenswerte Entwicklung beobachtet werden. Ursprünglich nur einem kleinen Kreis vermögender Experten bekannt, führte insbesondere die Finanzkrise von 2009 zu einem Boom.
Was sind Family-Offices?
Es kann als eine unabhängige private Organisation definiert werden, die für die Verwaltung der Ressourcen und des Vermögens einer oder mehrere Familien verantwortlich ist. Es geht jedoch über die Verwaltung der Finanzen hinaus. Als bankenunabhängige Dienstleister gehen Family-Offices gezielt auf die Bedürfnisse der von ihnen vertretenen Familien ein und bieten neben persönlichen Dienstleistungen wie Reiseplanung und Immobilienverwaltung auch Dienstleistungen wie Investitionsplanung, Vermögensverwaltung und Nachfolgeplanung. Diskretion steht dabei stets im Vordergrund.
Im Gegensatz zu einem Vermögensverwalter, der von einer dritten Partei gesteuert wird, steht ein Family-Office grundsätzlich ganz unter der Kontrolle der Familie selbst. Das bedeutet, es gibt eine direktere Kontrolle über die Anlagen und Entscheidungen, was oft eine persönlichere und maßgeschneiderte Vermögensverwaltung ermöglicht. Sie sind in der Regel nicht mit den gleichen regulatorischen Hürden konfrontiert wie traditionellere Vermögensverwalter, sofern sie sich an eine Reihe von Richtlinien halten.
Sie können aus einer einzelnen Person bestehen, die der Familie nahesteht, oder aus einem Team von Experten, die das Vermögen mehrerer Unternehmerfamilien betreuen. Ihre Hauptaufgaben? Die Steuerung, Erhaltung und Organisation von Vermögen, maßgeschneidert auf die Ziele und Werte der Familie.
Falls du wissen möchtest was eine unabhängige Honorarberatung ist, kannst du es hier nachlesen.
Single-Family-Offices vs. Multi-Family-Offices
Wenn wir von Family-Offices sprechen, meinen wir vor allem die strukturierte Verwaltung des Vermögens einer oder mehrerer Familien. Es ist auch wichtig zu beachten, dass es zwei Arten gibt: Single-Family-Offices, die sich nur um eine Familie kümmern und Multi-Family-Offices, die sich um die Bedürfnisse vieler Familien kümmern.
Im Allgemeinen werden Single-Family-Offices von den Vermögenseigentümern oder ihren Familien gegründet und befinden sich im Privatbesitz. Im Gegensatz dazu verwalten Multi-Family-Offices das Vermögen mehrerer Familien und erbringen ihre Dienstleistungen typischerweise für Kunden mit einem Mindestmaß an Vermögen.
Traditionell betreuen Single-Family-Offices Privatvermögen ab einer Mindestsumme von 300 Millionen Euro. Umgekehrt bündeln Multi-Family-Offices das Vermögen mehrerer, auch „kleinerer“ Familien, die über mindestens 30 Millionen Euro verfügen. In Europa gibt es etwa 750 Single-Family-Offices und etwa 2.000 Multi-Family-Offices. Die meisten wurden während des Wirtschaftsbooms der Nachkriegszeit (1950-1970) gegründet.
„Behandle dein Familienvermögen wie ein kostbares Erbstück – mit Sorgfalt und dem Ziel, es für die nächste Generation zu bewahren.“
Unabhängigkeit als größter Vorteil
Der größte Vorteil liegt in ihrer Unabhängigkeit. Im Gegensatz zu Bankberatern, die oft nur Produkte verkaufen, an denen hauptsächlich die Bank verdient, fokussieren sich Family-Offices rein auf die Bedürfnisse ihrer Klienten.
Weitere Vorteile sind bessere Kontrollen über das Vermögen, transparente und oft geringere Kosten sowie die Vermeidung von Interessenkonflikten, die bei Banken auftreten können. Auf diese Weise unterstützen sie tendenziell den Familienzusammenhalt und ermöglichen eine bessere und effizientere Vermögensverwaltung entsprechend den individuellen Bedürfnissen.
Aufgaben
Die Tätigkeiten ähneln der privaten Vermögensverwaltung. Dazu gehören:
- Liquide Mittel, Geldvermögen, Kontoführung, Sparpläne;
- Versicherungen und Altersvorsorge;
- Firmenbeteiligungen;
- Familieneigene Unternehmen;
- Wohn- und Geschäftsimmobilien
- Kunst und Sammlungen;
- Steuerliche und rechtliche Fragen;
- Erbschafts- und Nachfolgeregelungen;
- Stiftungen und Philanthropie.
Falls du mehr über die Erbschaft wissen möchtest und wie du die häufigsten Fehler vermeidest, kannst du es hier nachlesen.
3 wesentliche Faktoren für den Erfolg von Family-Offices
Drei Grundprinzipien bestimmen den Erfolg. Nicht die unmittelbaren Investitionsgewinne entscheiden darüber, ob ein Family-Office erfolgreich ist, sondern wie viel es über Generationen hinweg bewahrt und gefördert werden kann.
Entscheidende Überlegungen sind:
- Unternehmensziele: Das Hauptziel des Unternehmens sowie eine wirksame Investitionspolitik und Führungsstrukturen sollten bereits bei der Gründung klar definiert sein.
- Führungsstruktur: In vielen Fällen wird die Leitung an externe Berater mit entsprechendem Hintergrund delegiert, da den Familienangehörigen häufig das entsprechende Wissen oder die Zeit fehlt.
- Professionalisierung: Diese ist erforderlich, um verschiedene Schwierigkeiten und den Verwaltungsaufwand zu bewältigen, insbesondere wenn direkt in Unternehmen investiert wird.
Wie investieren Family-Offices?
Die Strategien können inspirierend sein, doch ihre Möglichkeiten sind für normale Anleger oft nicht zugänglich. Es ist wichtig, dass jeder Investor über seine eigenen Ziele nachdenkt, die er erreichen möchte. Bei Privatanlegern geht es meist um die Vermögensvermehrung, bei Family-Offices geht es vor allem um den Vermögensschutz. Aufgrund des instabilen geopolitischen Umfelds haben Family-Offices ihre Investmentansätze angepasst, indem sie sich stärker auf mittelgroße Transaktionen konzentrierten und Club Deals mit anderen Investoren eingingen. In den Bereichen Software-as-a-Service-Technologie, Medien und Telekommunikation konnten Fintech-Lösungen bei dieser Investorengruppe deutlich Marktanteile gewinnen.
In der Welt der Family-Offices zeichnet sich ein klarer Trend ab
Sie setzen verstärkt auf Direktbeteiligungen und Private Equity. Der Grund dafür liegt in der Suche nach Stabilität und geringerer Volatilität, die Private Equity im Vergleich zu traditionellen Aktienmärkten zu bieten scheint. Da die Zinsen in klassischen Anlagen verschwindend gering sind, hat die Suche nach alternativen Assetklassen, die attraktive Renditen versprechen, eine hohe Priorität.
Familiy-Offices investieren vor allem in Aktien, Private Equity und festverzinsliche Anleihen. Sie investieren auch vermehrt in Hedgefonds, welche z.B. in innovative Start-Ups investieren. Die langfristige Perspektive der Privatmärkte, die Möglichkeit zur Diversifizierung und die Aussicht auf höhere Renditen ziehen viele Family-Offices an.
Sie stehen somit an der Schnittstelle zwischen traditioneller und innovativer Anlagestrategie, indem sie sowohl in Private Equity als auch in Aktien investieren. Ihre Fähigkeit, proaktiv auf Marktveränderungen zu reagieren und das Portfolio diversifiziert und ausgewogen zu halten, kennzeichnet ihren Erfolg in einem unsicheren Wirtschaftsumfeld.
Family-Offices vs. Private Equity
Bei Direktinvestitionen verfolgen beide meist das Ziel, nicht aktiv in das Tagesgeschäft einzugreifen.
Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Haltedauer
- Private Equity Fonds verkaufen vorwiegend nach vier bis sieben Jahren ihre Anteile
- Family-Offices haben hingegen oftmals einen längerfristigen Anlagehorizont.
Nachhaltigkeit
Nachhaltige Investitionen sind für Family-Offices von Bedeutung. Viele setzen auf grüne Energie und andere nachhaltige Bereiche, wie Ernährung und Landwirtschaft sowie bezahlbare Gesundheitsversorgung.
Blick in die Zukunft
Traditionell investieren sie vor allem in den Kapitalmarkt und Immobilien. Direktinvestitionen bieten mehr Flexibilität und die Möglichkeit, das Portfolio nach den individuellen Bedürfnissen der Familie zu gestalten.
Da es weltweit immer mehr vermögender Menschen gibt, steigt auch die Nachfrage nach Family-Offices. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass immer mehr Familien entweder eigene Offices gründen oder die Dienstleistungen bestehender Anbieter in Anspruch nehmen werden.
Sie haben die Fähigkeit, langfristig zu denken und proaktiv zu handeln. Das ermöglicht es ihnen das Vermögen über Generationen hinweg effektiv zu verwalten und zu erhalten. Die zunehmende Bedeutung von Family-Offices als Co-Investoren bei attraktiven privaten Investitionsmöglichkeiten unterstreicht ihre Rolle auf dem internationalen Investmentmarkt.
Fazit
Family-Offices können sich nur Wenige leisten. Für diejenigen, die das Glück haben, in den Genuss eines solches zu kommen, bietet es eine maßgeschneiderte Lösung, die weit über finanzielle Angelegenheiten hinausgeht. Es geht dabei nicht nur um Geld, sondern auch um das Bewahren von Familienwerten, Traditionen und dem Unternehmergeist für kommende Generationen.
Wir hoffen, dass wir dir einen Einblick in diese faszinierende Welt geben konnten. Falls du mehr über dieses Thema erfahren möchtest, vereinbare einfach ein kostenloses Erstgespräch unter diesem Link.