„Der größte Crash seit der Großen Depression: Die Finanzkrise 2008 hat die Weltwirtschaft in ihren Grundfesten erschüttert.“
Die Finanzkrise 2008, auch als Hypothekenkrise bekannt, hat die Weltwirtschaft erschüttert und tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben vieler Menschen gehabt. In diesem Blogbeitrag möchten wir dir die Ursachen, den Verlauf und die Folgen der Krise näherbringen. Außerdem werfen wir einen Blick darauf, was sich seitdem geändert hat und welche Krisen sie nach sich zog.
Ursachen der Finanzkrise
Die Wurzeln der Finanzkrise 2008 liegen in den US-amerikanischen Immobilienmärkten. Banken vergaben großzügig Hypothekenkredite, oft auch an Menschen mit zweifelhafter Kreditwürdigkeit (sogenannte Subprime-Kredite). Diese Kredite wurden dann gebündelt und als Wertpapiere an Investoren weltweit verkauft. Hier kamen die Rating-Agenturen ins Spiel. Diese Agenturen, darunter prominente Namen wie Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch, bewerteten die Wertpapiere und stuften viele von ihnen trotz hoher Risiken als sicher ein. Diese Bewertungen führten dazu, dass Banken und Investoren Vertrauen in diese Wertpapiere hatten und sie in großem Umfang kauften.
Ein weiterer bedeutender Faktor war die weit verbreitete Annahme, dass Immobilienpreise immer weiter steigen würden. Viele Hausbesitzer und Investoren nahmen neue Kredite auf, indem sie ihre Immobilien refinanzierten, um von den steigenden Preisen zu profitieren. Diese Praxis führte zu einer enormen Blase auf dem Immobilienmarkt. Als die Immobilienpreise schließlich zu fallen begannen, konnten viele Kreditnehmer ihre Schulden nicht mehr bedienen, und die Blase platzte.
Als die Kreditnehmer zahlungsunfähig wurden, begannen diese Wertpapiere ihren Wert zu verlieren. Großen Finanzinstitute, Pensionsfonds und private Investoren verloren Milliarden, was dazu führte, dass viele Menschen ihre Ersparnisse und Pensionsansprüche einbüßten. Gleichzeitig verloren unzählige Menschen ihre Häuser, da sie ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen konnten.
Zahlen und Fakten
Die Finanzkrise 2008 führte zu massiven wirtschaftlichen Verlusten und sozialen Problemen. Hier sind einige Zahlen und Fakten:
- Vernichteter Wert: Weltweit wurden schätzungsweise 19,2 Billionen US-Dollar an Vermögenswerten vernichtet.
- Verlorene Arbeitsplätze: Rund 8,8 Millionen Arbeitsplätze gingen allein in den USA verloren.
- Anstieg der weltweiten Schulden: Die globalen Schulden stiegen bis 2009 um etwa 50 Billionen US-Dollar an.
- Zuhause verloren: In den USA verloren über 6 Millionen Menschen ihr Zuhause aufgrund von Zwangsversteigerungen.
„Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren: Der umstrittene Umgang mit Banken in der Krise.“
Verlauf der Finanzkrise
Die Krise breitete sich schnell aus und führte zu einem Vertrauensverlust im gesamten Finanzsystem. Banken zögerten, sich gegenseitig Geld zu leihen, was die Kreditvergabe an Unternehmen und Verbraucher stark einschränkte. Die Folge war ein massiver Rückgang der Wirtschaftstätigkeit, der zu einer globalen Rezession führte. Zudem entstand die Angst vor einem sogenannten bank run, bei dem alle Menschen gleichzeitig versuchen, ihr Geld von den Banken abzuheben. Da Banken nur einen Bruchteil der Einlagen in bar verfügbar haben, hätte ein solcher bank run das gesamte Finanzsystem zum Zusammenbruch bringen können.
Rettungspaket durch den Staat
Um das Finanzsystem zu stabilisieren, griffen Regierungen weltweit ein. Die US-Regierung schnürte Rettungspakete, die unter anderem die Übernahme fauler Kredite und Kapitalspritzen in strauchelnde Banken beinhalteten. Ähnliche Maßnahmen wurden auch in Europa ergriffen. Diese Rettungspakete waren umstritten, da sie hohe Staatsausgaben zur Folge hatten und die öffentliche Verschuldung in die Höhe trieben.
Der Vorwurf an die Banken
Ein zentraler Vorwurf, der während und nach der Finanzkrise laut wurde, war, dass die Banken in guten Zeiten riesige Gewinne einfuhren, während sie im Falle eines Scheiterns vom Steuerzahler gerettet wurden. Der Vorwurf „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“ traf den Nerv vieler Menschen, die sich über die Ungerechtigkeit ärgerten. Banken und ihre Manager profitierten enorm, solange die Geschäfte gut liefen. Als die Krise eintrat und viele Banken vor dem Zusammenbruch standen, mussten Regierungen weltweit Milliarden von Steuergeldern aufwenden, um das Finanzsystem zu stabilisieren und einen völligen wirtschaftlichen Kollaps zu verhindern.
Auswirkungen und Folgen der Krise
Die unmittelbaren Auswirkungen der Finanzkrise waren verheerend: Millionen von Menschen verloren ihre Arbeitsplätze und die Weltwirtschaft schrumpfte erheblich. Eine der dramatischsten Folgen war der Bankrott von Lehman Brothers, einer der größten Investmentbanken der Welt. Dieser Bankrott löste eine Kettenreaktion von finanziellen Zusammenbrüchen aus und verschärfte die globale Finanzkrise weiter. Die Krise hatte auch langfristige Auswirkungen, wie eine verstärkte Regulierung des Finanzsektors und eine erhöhte Sensibilität gegenüber Risiken.
Unter diesem Link findest du den richtigen Finanzberater für dich.
Die Eurokrise als Folge
Die Finanzkrise von 2008 trug auch zur Eurokrise bei, die insbesondere Griechenland schwer traf. Hohe Staatsverschuldungen und wirtschaftliche Probleme führten zu einer Vertrauenskrise in die Eurozone. Ein bedeutender Faktor war, dass Griechenland falsche Angaben zur tatsächlichen Staatsverschuldung gemacht hatte. Diese Irreführungen wurden erst nach der Krise aufgedeckt und verschärften die Vertrauenskrise erheblich. Griechenland stand kurz vor dem Staatsbankrott und musste durch umfangreiche Rettungspakete der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) stabilisiert werden.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine Organisation, die internationale Währungskooperation fördert, Finanzstabilität sichert, den Handel erleichtert, Wirtschaftswachstum fördert und Armut bekämpft.
Niedrigzinspolitik der EZB
Als Reaktion auf die Eurokrise und die wirtschaftlichen Herausforderungen, die durch die Finanzkrise 2008 verursacht wurden, setzte die Europäische Zentralbank (EZB) eine Niedrigzinspolitik um. Vor der Krise, im Jahr 2007, lag der Leitzins der EZB bei etwa 4%. Nach der Krise senkte die EZB den Zinssatz schrittweise, bis er schließlich 2012 auf ein historisches Tief von 0,75% sank. Diese Niedrigzinspolitik wurde fortgesetzt, und der Zinssatz erreichte 2016 schließlich 0%. Diese Maßnahmen sollten die Kreditvergabe fördern, das Wirtschaftswachstum ankurbeln und es den Ländern der Eurozone erleichtern, ihre Schulden zu bedienen.
Was hat sich seitdem geändert?
Seit der Krise wurden weltweit Maßnahmen zur besseren Regulierung des Finanzsektors eingeführt. Strengere Kapitalanforderungen für Banken, verbesserte Risikokontrollen und eine verstärkte Überwachung durch Regulierungsbehörden sind nur einige der Veränderungen. Auch die Rolle der Rating-Agenturen wurde verstärkt überprüft, um Interessenkonflikte zu vermeiden und die Qualität der Bewertungen zu verbessern. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass sich eine ähnliche Krise wiederholt.
Auswirkungen auf die Schwellenländer
Die Finanzkrise hatte auch erhebliche Auswirkungen auf Schwellenländer, die stark von ausländischen Investitionen und Exporten abhängig sind. Viele dieser Länder erlebten einen Rückgang des Wirtschaftswachstums und sahen sich mit Währungsschwankungen und Kapitalabflüssen konfrontiert. Gleichzeitig bot die Krise jedoch auch die Chance für einige Schwellenländer, ihre Finanzsysteme zu reformieren und ihre Wirtschaft zu diversifizieren.
Falls du du mehr über Schwellenländer (Emerging Markets) wissen möchtest, dann kannst du das hier tun.
Occupy Wall Street
Die Unzufriedenheit mit der Rolle der Banken und der ungleichen Verteilung der Krisenkosten führte 2011 zur Entstehung der Occupy-Wall-Street-Bewegung. Diese Bewegung protestierte gegen die Macht und den Einfluss der Großbanken sowie gegen soziale Ungerechtigkeiten und forderte umfassende Reformen im Finanzsystem.
Fazit
Die Finanzkrise 2008 war ein einschneidendes Ereignis, das die Weltwirtschaft nachhaltig verändert hat. Durch die Analyse ihrer Ursachen und Folgen können wir wertvolle Lehren ziehen und Maßnahmen ergreifen, um ähnliche Krisen in der Zukunft zu verhindern. Trotz der gravierenden Auswirkungen hat die Krise auch Reformen und Bewegungen angestoßen, die zu einem stabileren Finanzsystem beitragen können.
Wir unterstützen dich sehr gerne, damit du bestmöglich gegen Krisen gerüstet bist. Vereinbare dazu einfach ein kostenloses Erstgespräch unter diesem Link.